Der Epagneul Français gehört zu den ältesten Vorstehhunderassen Frankreichs. Er ist der berühmte „sich legende Hund“ des Mittelalters, der für die Netzjagd verwendet wunde. Im 17. Jahrhundert findet man ihn in Versailles, wo er für die Rebhuhn- und Fasanenjagd verwendet wurde. Die Kupferstiche von Desportes und Oudry zeugen davon. Tatsache ist auch, daß der Epagneul Français, wie auch der Epagneul Picard bereits 1512 auf dem Hofe Ludwigs XII gehalten wurde, wie urkundliche Erwähnungen zeigen.

Nach der französischen Revolution 1790 verschwanden eine Vielzahl von französischen Rassen. Die englischen Vorstehhunde machten Mitte des letzten Jahrhunderts, wie auch bei uns in Deutschland, das Rennen. Erst gegen 1850 erwachte wieder das Interesse in Frankreich nach den heimischen Rassen. Es fand eine Art von Rückbesinnung statt. Der französische Priester Abbe Fournler rettete die fast ausgestorbene Epagneul Français Rasse. Er sammelte einige Epagneul Français in seinem Zwinger St. Hilaire und begann wieder mit der Zucht, welche sich mehrere Jahrzehnte hinzog und Grundlage für kommende Generationen war.

Auf den ersten Blick hält man den Epagneul Français für einen Kleinen Münsterländer oder einen Deutsch Langhaar. Die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Der in deutschen Kynologenkreisen als Wachtelvater Fries bekannte Jäger und Hundezüchter hat in seinem Buch über den Deutschen Wachtelhund geschrieben, dass unsere großen und kleinen Münsterländer Epagneul Français Blut in Ihren Adern haben. Man sollte dabei die Geschichte Napoleons nicht vergessen, denn einer seiner Generale war ja Mitte des letzten Jahrhunderts König von Westfalen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass bei der Etablierung der Münsterländerrassen die Epagneul Français Geburtshelfer spielten.

Wie alle langhaarigen Vorstehhunde wirkt auch der Epagneul Français sehr attraktiv und elegant. Er deckt in idealer Weise die Anforderungen ab, die heute an einen Vollgebrauchshund zu stellen sind. Sehr gute Nasenleistung, sicheres Finden, Vor-, und Durchstehen bei der Suche und Buschieren sind selbstverständlich. Der Apportiertrieb ist ihm angeboren. Suche und Buschieren führt er in flotter Gangart, aber immer Verbindung mit dem Führer haltend, aus. Er begreift sehr schnell. Die Härte des Hundes gegen äußere Einwirkungen ist bemerkenswert. Er bringt in jedem Gelände, im Wald im Wasser und im Feld seine volle Leistung. In den immer enger werdenden jagdlichen Räumen bringt der Epagneul Français weitere Eigenschaften mit, die immer mehr an Wichtigkeit gewinnen und zwar die ausgesprochene Führerbezogenheit und der Gehorsam.

Verbreitung:
Frankreich

Größe:
Hündin: 55 cm bis 59 cm
Rüde: 56 cm bis 61 cm

Mit einer Toleranz von +2/- 1 cm.

Gewicht:
24 bis 30 kg

Haar:
Am Behang lang und wellig und über das Lappenende reichend; ebenso an der Rückseite der Gliedmaßen und an der Rute. Am Körper reiches, anliegendes, seidiges Haar, mit einigen Wellen hinter dem Hals und über dem Rutenansatz. Glatt und fein am Kopf.

Farbe:
Weiß und braun in mittlerer Scheckung, manchmal überhandnehmend, mit unregelmäßigen Platten, wenig oder mittelmäßig getüpfelt, und ohne Übermaß geschimmelt. Die Brauntönung reicht von zimt- bis dunkel leberfarben.

Rute:
Rute wird nicht kupiert. Soll leicht in „S“-Form sein

Rassebeschreibung FCI:
EPAGNEUL FRANÇAIS (fci.be)