Eine der Großtaten der französischen Jagdhundefreunde war die Rettung von nahezu ausgestorbenen Jagdhunderassen. Den Anfang nahm der Barbet und als vorerst letzte Rasse folgte 1990 die Braque de l’Ariège. Mit beiden Rassen unmittelbar verbunden war Mr. Seguela. In den 1980er Jahren war er Vorstand beim Club Barbet und 1990 gründete er den Club Braque de l’Ariège.
Schon vor dem 2. Weltkrieg führte die Braque de l’Ariège ein mehr oder minder eigenes Leben in dem Departement Ariège. Nur Kenner wussten, wo man die „weißen“ Hunde finden konnte.
1860 bereits als Rasse anerkannt, blühte das Können der Braque de l’Ariège über 100 Jahre im Verborgenen. Die Ariège erinnert in ihrem Aussehen sehr stark an die berühmten weißen Hunde des Königs. Die Ariège war der Spezialist für die bergige bewaldete Gegend ihrer Heimat und sie hatte sich eines bewahrt und das war eine gesunde Härte, ohne die es bei diesen schwierigen geografischen Gegebenheiten eben nicht ging.
Als die Rasse Braque de l’Ariège zu Beginn der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts immer mehr im Schwinden war, besannen sich die Herren Desmolles und Deteix auf die Jagdhunde ihrer Großväter und starteten einen Aufruf in den regionalen Zeitungen des Dep. Ariège. Es konnte eine größere Anzahl von Exemplaren ausfindig gemacht werden, jedoch fast alle ohne Abstammungsnachweise.
Der Standard war vorhanden und auf Grund dieses Standards begann man dann mit Hunden, die diesem entsprachen, den Neuaufbau. 1989 fiel der erste Wurf, der in das Register der SCC eingetragen wurde. 1990 wurde der Club aus der Taufe gehoben. Jedes Jahr im September wird der Geburtstag des Clubs mit einem großen Fest dem „Fête de Chasse“ gefeiert.
Das Departement Ariège liegt im Südwesten Frankreichs in der Region Midi-Pyrénées an der Grenze zu Spanien und Andorra und wurde nach dem Fluss Ariège benannt. Die Hauptstadt des Departements ist Foix. Der höchste Berg ist der Pica d’Estats und erreicht eine stolze Höhe von 3143 Metern. Die Region ist reich an Flüssen und Seen, die Vegetation und Tierwelt ist derjenigen der Alpen ähnlich. Mit 31 Einwohnern auf einen Quadratkilometer ist die Gegend relativ dünn besiedelt. Es gibt für den Tourismus sehr viel zu sehen, wie z.B. die Festungen der Katharer, romanische Kirchen, Burgen und für die Skifahrer die drei großen Skigebiete am Mont d’Olmes. Bekannt ist die Ariège auch von der Tour de France her mit ihren Bergankünften.
Für den jungen Club war es in der Anfangszeit sehr schwer Fuß zu fassen. Der Braque de l’Ariège ist eigentlich anders als seine anderen Namensvettern. Er ist groß, schwer, hart und sehr bedächtig. Der Club Braque Francais unterstützte den Club de l’Ariège über einen längeren Zeitraum. In den zurückliegenden Jahrzehnten konnte eine kontinuierliche Zucht aufgebaut werden, darunter sogar eine Züchterin aus Polen. Heute sind über 350 Hunde bei der SCC registriert.
Verbreitung:
Frankreich, Deutschland
Größe:
Hündin: 56 cm bis 65 cm
Rüde: 60 cm bis 67 cm
Gewicht:
Kann ein Gewicht von 30 kg erreichen.
Haar:
Dicht, glänzend, kurz, auf Kopf und Behang dünner und sehr kurz.
Farbe:
Blaβ orangefalbfarben oder manchmal braun; stark weiss gescheckt mit falbfarbener oder brauner Tüpfelung; manche Hunde sind sogar weiβ mit falbfarbener oder brauner Tüpfelung.
Rute:
Kann kupiert sein.
Rassebeschreibung FCI:
BRAQUE DE L’ARIEGE (fci.be)